Rechnungszahlung, Kreditkarte oder PayPal: Die Zahlungsmöglichkeiten für einen Onlineshop sind vielfältig. Und das sollten sie auch, denn Untersuchungen haben ergeben, dass Onlineshop-Besucher dazu geneigt sind ihren Einkauf abzubrechen, wenn ihre bevorzugte Zahlungsoption nicht angeboten wird. Einkaufsabbrüche, die einen Gewinnverlust für Unternehmen bedeuten. Um das zu verhindern, sollten Handwerksbetriebe, die ihre Produkte verstärkt über den eigenen Onlineshop verkaufen, die gängigsten Online-Zahlungsmethoden kennen und auch anbieten. Welche dies sind, lesen Sie nachfolgend.
Zahlungsart 1: Kauf auf Rechnung
Eine der beliebtesten Zahlungsmethoden – vor allem bei Kunden – ist der „Kauf auf Rechnung“. Beim Einkauf wird hier nicht der Kunde, sondern der Lieferant belastet: Der Lieferant geht auf Vorleistung, der Kunde wird zum Schuldner, bis er die Lieferung bezahlt. Kunden haben den klaren Vorteil, dass die Ware zuerst zu Hause begutachtet werden kann, bevor der Rechnungsbetrag überwiesen werden muss. Betriebe hingegen, müssen mit Zahlungsausfällen und -verzögerungen rechnen.
Vorteile für Handwerksbetriebe
- Verringert nachweislich die Kaufabbruchquote
- Keine direkten Gebühren an Zahlungsanbieter
- Vertrauen bei Verbrauchern steigt gegenüber dem Onlineshop
- Steigerung der Kundenzufriedenheit
- Neue Kundenpotenziale können erschlossen werden
Nachteile für Handwerksbetriebe
- Hohes Risiko durch Zahlungsausfälle und -verzögerungen
- Indirekte Kosten durch Mahnverfahren
- Hohes Betrugspotenzial
- Eintreiben der Rechnungssumme kann aufwendig sein
Unsere Empfehlung: Ausfallrisiko absichern
Der Kauf auf Rechnung bedeutet für Händler zwar ein höheres Risiko, so auch wenn der Kauf auf Rechnung für Händler ein relativ hohes Risiko bedeutet, sollte nicht auf den Rechnungskauf verzichtet werden. Die Gefahr Kunden zu verlieren oder unzufrieden zu stellen, ist sonst zu hoch.
Zahlungsart 2: Zahlung per Kreditkarte
Ebenso wie der Kauf auf Rechnung, gehört die Kreditkartenzahlung zu den wichtigsten und beliebtesten Online-Bezahlsystemen und sollte daher unbedingt als Zahlungsart angeboten werden. Die Bezahlung mit Mastercard, Visa, American Express oder einer anderen Kreditkarte gibt Verbrauchern dank umfangreicher Versicherungen und Käuferschutz ein Gefühl der Sicherheit. Und zugleich kann nach der Angabe der Kreditkartendaten die Zahlung sehr schnell erfolgen, was einen großen Vorteil für die Händler bedeutet. Hier die wichtigsten Vor- und Nachteile der Zahlungsmethode für Handwerksbetriebe:
Vorteile für Handwerksbetriebe
- Beliebte Zahlungsmethode steigert Kundenzufriedenheit
- Stärkung der Marktposition
- Geschäfte mit internationalen Kunden möglich
- Hohe Sicherheit und hoher Automatisierungsgrad der Abläufe
- Versand kann sofort erfolgen
Nachteile für Handwerksbetriebe
- Gefahr des Kreditkartenbetrugs, bei dem der Händler in der Regel auf dem Verlust sitzenbleibt
- Ist mit Gebühren (zwischen 2 bis 4 Prozent) verbunden
- Stornierung und Rückzahlung an Kunden erfordert weitere Gebühr
Zahlungsart 3: PayPal
Auch die Bezahlung mit PayPal hat sich zu einer beliebten Zahlungsmethode für Kunden und Händler gleichermaßen entwickelt. Für die Bezahlung per PayPal benötigt der Kunde ein eigenes PayPal Konto, das mit seinem Bankkonto verknüpft ist. Bei einer Online-Bezahlung zieht PayPal dann den nötigen Betrag automatisch vom Bankkonto oder dem Guthaben am PayPal-Konto ab und überweist ihn an den Verkäufer. Für Händler bedeutet diese Zahlungsmethode Sicherheit.
Vorteile für Handwerksbetriebe
- Sicherheit, da gewährleistet ist, dass Kunde über genügend Guthaben verfügt
- Sicherheit, da der Kunde die Zahlung nicht ohne Weiteres stornieren kann
Nachteile für Handwerksbetriebe
- Gebühren für Zahlungsanbieter sind zu begleichen
- PayPal-Konten sind gerne Ziel von Hackerangriffen
- Speicherung der Daten weltweit auf Servern
Wie die Anmeldung bei Zahlungsanbietern erfolgt und was Sie bei der Eröffnung eines Onlineshops beachtet sollten, erfahren Sie übrigens in unseren 7 Schritten zum eigenen Onlineshop.
Zahlungsart 4: Lastschrift
Die Lastschrift (auch Bankeinzug genannt) ist eine gängige Zahlungsmöglichkeit beim Online-Einkauf. Der Kunde gibt bei seiner Bestellung seine Kontodaten ab und ermächtigt den Händler dadurch, die Bestellsumme von dessen Konto einzuziehen. Die Abbuchung erfolgt dann automatisch und der Kunde muss nichts weiter tun. Somit kommen Onlineshop Betreiber schnell zu ihrem Geld und die Kunden können sich über eine unkomplizierte Abwicklung und eine schnelle Lieferung freuen.
Vorteile für Handwerksbetriebe
- Abbuchung per Lastschrift ist kostengünstig und unkompliziert
- Betriebe kommen schnell zu ihrem Geld
- Relativ geringe Service-Gebühr: 0,28 € pro Transaktionsanfrage
- Verbesserung der Kundenbeziehung durch schnelle Lieferung und einfache Abwicklung
Nachteile für Handwerksbetriebe
- Risiko eines Zahlungsausfalles (jedoch geringer als bei Kauf auf Rechnung)
- Restrisiko wenn Konto des Zahlungspflichtigen nicht gedeckt ist (Lastschrift wird meist von Bank abgelehnt)
Zahlungsart 5: Sofortüberweisung
Die Sofortüberweisung ist eine besondere Form der Bezahlung auf Vorkasse. Sie wird über einen externen Dienstleister, die Sofort GmbH, abgewickelt, der Teil der Klarna Bank AG mit Sitz in Schweden ist. Die Sofortüberweisung erfolgt direkt über das Bankkonto der Kunden und für die Zahlungsabwicklung muss lediglich PIN und TAN eingegeben werden. Die Rechnungssumme ist daher schnell per Online Banking an den Online Händler überwiesen.
Vorteile für Handwerksbetriebe
- Beschleunigung der Käufe: Sofortige Bestätigung über die erfolgte Zahlung, sodass Versand schnell möglich ist
- Sofortüberweisung ist nicht als einzige Zahlungsart zulässig
- Kunden sparen Zeit und können Überweisungen bequem durchführen
Nachteile für Handwerksbetriebe
- Risiko eines Zahlungsausfalles (jedoch geringer als bei Kauf auf Rechnung)
- Sensible Daten werden Dritten zur Verfügung gestellt (bei vielen Banken aus Gründen der Haftung nicht gestattet)
Das sollten Sie bei der Wahl der Zahlungsarten beachten
Bei der Auswahl sollten Sie stets die Vor- und Nachteile abwägen und die jeweiligen Risiken (Zahlungsausfälle, Zeitaufwand für Forderungsmanagement, Liquiditätsengpässe) beachten. Machen Sie dabei aber nicht den Fehler, ausschließlich das Risiko reduzieren zu wollen, sondern überlegen Sie genau, welche Zahlungsart zu einer größeren Kundenzufriedenheit und einer niedrigeren Abbruchquote führen und welche nicht. Wir empfehlen einen Mix aus verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten, um ein bestmögliches Kundenerlebnis zu bieten.
Tipp zum Schluss: Besonders beliebte Zahlungsmethoden wie der Rechnungskauf bergen zwar größere Risiken, die jedoch mit Factoring vermindert werden können. Beim Factoring wird die Forderung direkt nach ihrer Entstehung an einen Factor – wie die TEBA Kreditbank .– verkauft und das Zahlungsausfallsrisiko übergeben.