Zahlungsverzögerungen und -ausfälle gefährden Unternehmen – auch in Deutschland. In einer Studie des internationalen Kreditversicherers „Coface“ gaben 78 Prozent der befragten Betriebe an, 2024 von verspäteten Zahlungen betroffen gewesen zu sein. Im Schnitt musste man 53 Tage warten, acht Tage länger als noch 2023. In manchen Fällen blieben Rechnungen länger als sechs Monate fällig. Eine gefährliche Entwicklung, denn die EU-Kommission warnte bereits vor zwei Jahren, dass jede vierte Insolvenz in der Europäischen Union auf Zahlungsprobleme von Kunden zurückgeht. Bonitätsprüfungen sind ein bewährtes Mittel, um diese Gefahr zu minimieren. Wir informieren in diesem Blogbeitrag darüber, wie solche Prüfungen ablaufen und warum letztlich auch Ihre Kunden profitieren.
Begriffserklärung: Was ist Bonität?
Doch der Reihe nach: Was bedeutet Bonität überhaupt? Der Begriff wird oft mit Kreditwürdigkeit gleichgesetzt und dreht sich vor allem um die Fähigkeit von Kunden, finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen. Es geht somit zum einen um die wirtschaftlichen Verhältnisse einer Person oder eines Unternehmens, zum anderen (in geringerem Maße) um den Willen, Forderungen fristgerecht zu begleichen. Das erste Kriterium lässt sich an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen festmachen, das zweite ist eher ein Erfahrungswert, der sich aus dem Zahlungsverhalten in der Vergangenheit ergibt.
Wer über die Bonität von Kunden Bescheid weiß, kann dies bei Aufträgen berücksichtigen. Wenn die Zahlungsfähigkeit und -willigkeit in einem zu geringen Maß gegeben ist, sollte man selbst bei langjährigen Partnern von Geschäftsabschlüssen absehen. Denn wirtschaftliche Überlegungen wiegen in diesem Fall stärker als persönliche Beziehungen. Unternehmen sollten also ein berechtigtes Interesse daran haben, über die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden Bescheid zu wissen. In der Realität ergibt sich jedoch oft ein anderes Bild.
Woher kommen die Daten?
Viele Betriebe in Deutschland haben ein großes Vertrauen in ihre Kunden. Gleichzeitig besteht die Befürchtung, dass durch eine Bonitätsprüfung Unstimmigkeiten entstehen könnten. Tatsächlich gibt es kaum Fälle, in denen die Prüfung an sich von Partnern schlecht aufgenommen wird. Sehr wohl passiert dies bei negativen Beurteilungen und dem Nicht-Zustandekommen von Aufträgen. In diesem Fall überwiegt aber – wie ausgeführt – das Eigeninteresse des Auftragnehmers.
Auskünfte über die Bonität erteilen im Normalfall Wirtschaftsauskunfteien, die systematisch Daten sammeln und auswerten. Diese Daten stammen aus öffentlichen Quellen (zum Beispiel Schuldnerverzeichnisse der Amtsgerichte oder Insolvenzmeldungen), aber auch von Vertragspartnern wie Banken, Kreditkartenorganisationen und Inkassobüros.
Unternehmen können ein berechtigtes Interesse an einer Bonitätsprüfung anmelden, auch wenn seitens der Wirtschaftsauskunfteien keine festgeschriebene Auskunftspflicht besteht. Umgekehrt können die Geprüften ihre Daten in Form einer Selbstauskunft einsehen und beeinspruchen – hier sind die Prüfungsinstitutionen gemäß Bundesdatenschutzgesetz verpflichtet, Informationen bereitzustellen. Banken müssen die Kreditwürdigkeit von Kunden unter bestimmten Bedingungen prüfen, allerdings muss dies nicht unbedingt in Form einer Bonitätsprüfung geschehen.
Wie eine Bonitätsprüfung abläuft
Bei natürlichen Personen werden im Rahmen einer Bonitätsprüfung neben persönlichen Daten sogenannte kreditrelevante Informationen geprüft. Beispiele: laufende Verträge und Kredite, Mahn- und Inkassoverfahren, vergangene und aktuelle Insolvenzen, offene und getilgte Forderungen. Bei Unternehmen werden außerdem gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Bedingungen analysiert, um auch die künftige Zahlungsfähigkeit prognostizieren zu können.
Das Ergebnis ist ein Scoring oder Rating – eine einheitliche Skala gibt es dafür nicht, jede Prüfinstitution entwickelt also ein eigenes System. Weil sich Finanzinstitute bei der Gewährung oder Verweigerung von Krediten nicht allein auf Wirtschaftsauskunfteien stützen dürfen, existieren darüber hinaus interne Scorings von Banken, in die zusätzliche Daten wie Vermögen, Einkommen und Eigenkapital einfließen.
Kostenlose Bonitätsprüfung mit Factoring
Eine Bonitätsprüfung bei einer Wirtschaftsauskunftei kostet den Auftraggeber Geld. Factoring-Dienstleister wie die TEBA Kreditbank erbringen diese Leistung im Rahmen ihres Servicepakets dagegen ohne Zusatzkosten und auch ohne Zusatzaufwand. Die Prüfung erfolgt automatisch und ist eine Art Frühwarnsystem – für Sie, für den Factor und auch für Ihre Kunden. Denn oft kommt es vor, dass Privatpersonen wie auch Firmen ihre finanzielle Schieflage gar nicht bemerken und aufgrund einer Bonitätsprüfung gegensteuern können. Insgesamt besteht somit eine „Win-win-win-Situation“.
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