Was haben Gastronomie, Pflegeberufe und Handwerk gemeinsam? In allen drei Sparten herrscht ein besonders großer Mitarbeitermangel. Bei genauerem Hinsehen ist dies mit einigen weiteren Parallelen zu begründen: Es handelt sich jeweils um körperlich harte Arbeit, Homeoffice und Gleitzeit sind in allen drei Berufsfeldern nur fallweise umsetzbar und durch das bereits vorhandene Personalloch sind die verbleibenden Beschäftigten oftmals überlastet. Nicht die besten Voraussetzungen für die Mitarbeiterbindung. Doch wir glauben: Es ist trotzdem möglich! In diesem Blogbeitrag sehen wir uns die Handwerksbranche genauer an und liefern fünf Tipps, wie es auch in Ihrem Betrieb klappen kann.
32.600 Euro pro unbesetzter Stelle
Warum das wichtig ist? Neben der Misere am Arbeitsmarkt sprechen auch die hohen Recruiting-Kosten eine deutliche Sprache. Die Experten des Karriereportals StepStone haben schon vor einiger Zeit errechnet, dass jede unbesetzte Stelle im Handwerk 32.600 Euro kostet. Diese Summe entsteht unter anderem durch den Produktivitätsausfalls, den Personalaufwand für die Mitarbeitersuche, Inserate beziehungsweise Gebühren für Online-Plattformen und letztlich auch durch die Einarbeitung des neuen Kollegen. Denn niemand ist vom ersten Tag an genauso effizient wie alteingesessene Mitarbeiter.
Es lohnt sich also, sich eingehend mit dem Thema Mitarbeiterbindung zu beschäftigen und unter anderem folgende Maßnahmen zu ergreifen:
1. Kein Giesskannenprinzip
Die Mitarbeiterbindung beginnt schon bei der Mitarbeiterauswahl. Ein Bewerber kann noch so gut geeignet sein, wenn zum Beispiel die Gehaltsvorstellungen weit auseinanderklaffen und man sich nur mit Mühe einigt, wird es schwer, ihn langfristig an den Betrieb zu binden. In solchen Fällen empfiehlt es sich, demjenigen den Vorzug zu geben, der am zweitbesten ins Jobprofil passt.
Auch wenn es um Förderprogramme geht, sollte man in die Zukunft blicken: Wer ist besonders loyal und damit auch besonders förderungswürdig? Letztlich geht es darum, dass Fortbildungsprogramme ein langfristiger Benefit und damit der Lohn für den Verbleib im Unternehmen sind. Die Weiterentwicklung von Arbeitnehmern nach dem Gießkannenprinzip hat 2024 ausgedient.
2. Geld in die Hand nehmen
Man hört es als Unternehmer nicht gerne, aber wer Mitarbeiter binden will, muss Geld in die Hand nehmen. Nicht nur, um den Arbeitnehmern ein faires Gehalt zahlen zu können, sondern auch, um eine optimale Infrastruktur zu schaffen: Veraltete Werkzeuge oder ungemütliche Arbeitsplätze sind No-Gos im Prozess der Mitarbeiterbindung. Firmenevents, Verpflegungszuschüsse oder gar eine betriebliche Altersvorsorge gibt’s ebenfalls nicht zum Nulltarif.
Aber wie gesagt: Auch Recruiting ist teuer, deshalb lohnen sich die Investitionen unter dem Strich. Die nötige Liquidität ist zum Beispiel mit Factoring herstellbar, denn diese innovative und immer beliebtere Finanzierungsmethode garantiert die rasche Begleichung von Forderungen und schützt vor Zahlungsausfällen.
3. Gutes Arbeitsklima
Wenn sich Mitarbeiter in einem betrieblichen Umfeld wohlfühlen, sind die Aussichten, sie langfristig zu binden, ungleich höher. Hauptverantwortlich für dieses positive Arbeitsklima sind die Führungskräfte – sie sollten daher unbedingt im Umgang mit unterschiedlichen Mitarbeiter-Persönlichkeiten geschult werden und einen konstruktiven, respektvollen Umgangston vorleben.
Auch die Gleichbehandlung der Mitarbeiter ist ein Muss, um Verstimmungen im Team zu verhindern. Am wichtigsten sind aber gemeinsame Ziele, daher…
4. Arbeit mit Sinn
…sollten diese Ziele klar definiert sein. Es muss stets klar sein, wofür man arbeitet. Oder anders formuliert: Jeder Mitarbeiter sollte wissen, wofür das Unternehmen steht, welche kurz-, mittel- und langfristigen Ziele definiert sind und welchen Beitrag er mit seiner Arbeit zur Erreichung dieser Ziele leistet.
Besonders junge Menschen wünschen sich darüber hinaus sinnstiftende Tätigkeiten. Dass man Kunden den Alltag erleichtert, das Gemeinwohl fördert oder mit konkreten Maßnahmen zum Klimaschutz beiträgt, das alles sind perfekte Ansätze für das interne Employer Branding. Dieser Begriff fasst Mittel zusammen, um ein Unternehmen als attraktive Arbeitgebermarke zu positionieren.
5. Kommunikation ist das A und O
Letztlich geht es beim Employer Branding um Kommunikation – und auch sonst ist Kommunikation das A und O bei der Mitarbeiterbindung. Regelmäßige Gespräche mit Mitarbeitern, ein internes Informationssystem, Transparenz bei Themen wie Beförderungen und generell eine offene Feedback-Kultur sollten in einem modernen Unternehmen selbstverständlich sein.
Wichtig ist dabei, den Mitarbeitern nicht das Blaue vom Himmel zu versprechen. Wer sich in einem Handwerksbetrieb bewirbt, weiß bereits, worauf er sich einlässt. Auch nach längerer Beschäftigung im Unternehmen ist klar, dass man wohl weiter auf der Baustelle oder in der Werkstatt und nicht im Homeoffice arbeiten wird. Wer damit ein Problem hat, ist ohnehin nicht zu halten – nicht im Betrieb und nicht in dieser Branche.
Zusatztipp: Immer positiv bleiben
Man kann Beschäftigten also ruhig reinen Wein einschenken und sollte die positiven Seiten der Handwerkstätigkeit herausarbeiten. Handwerker haben Kontakt mit Menschen, lösen deren Probleme, sind viel unterwegs und sehen anders als in vielen Bürojobs am Ende des Tages das Ergebnis ihrer Arbeit. Mit Jammern hat noch niemand Mitarbeiter gebunden, stattdessen – unser Zusatztipp – sollte man positiv bleiben und den Beschäftigten das Arbeitsleben so angenehm und sinnstiftend wie möglich machen.
Eine solide finanzielle Basis hilft dabei. Wenn Sie mehr über Factoring erfahren wollen, nehmen Sie gerne mit der TEBA Kreditbank Kontakt auf. Wir sind einer der führenden Factoring-Anbieter in Deutschland und freuen uns auf Ihre Anfrage.