Entsetzen in der Sportwelt, Entzücken in der Computerwissenschaft: 1997 besiegte die Software Deep Blue den damaligen Schach-Weltmeister Garri Kasparow. Sind Maschinen schon seit damals intelligenter als wir? Keineswegs, denn Deep Blue hat sich das Schachspielen nicht selbst beigebracht und auch kein Trainingsprogramm durchlaufen. Das Programm wurde von IBM-Technikern so lange mit Informationen gefüttert, bis es in der Lage war, eine singuläre Herausforderung – das Schachspiel – besser zu lösen als jeder Mensch.
Deep Blue könnte kein Auto steuern und keinen literarischen Text verfassen, weil das System nicht darauf ausgerichtet ist. Doch genau so wird Intelligenz, soweit sich dieser Begriff überhaupt in Worte fassen lässt, definiert: als die Gesamtheit unterschiedlicher kognitiver Fähigkeiten zur Lösung von logischen, sprachlichen, mathematischen und sinnorientierten Problemen. Bei künstlicher Intelligenz wiederum geht es darum, diese Fähigkeiten zu automatisieren, also Informationen zu sammeln, Umgebungsdaten wahrzunehmen und Sprache zu verstehen, um letztlich selbstständig zu lernen.
Der Ist-Stand und die Gefahren der KI
Heute sind wir ungleich weiter als 1997. Deep Blue könnte sich nun mit Garri Kasparow austauschen und ihm erklären, welche Fehler er begangen hat. Auch ChatGPT, Siri und Alexa unterhalten sich scheinbar mit uns, ahmen also die menschliche Kommunikationsfähigkeit nach und werden dabei immer besser. Ausgefeilte Algorithmen sorgen dafür, dass Werbung im Internet sowie der Social-Media-Feed perfekt auf uns zugeschnitten sind.
Trotzdem befinden wir uns noch in der Phase der schwachen KI, wie wenig intelligente Systeme von Experten genannt werden. Der Weg zur starken KI, die eine Vielzahl von Aufgaben erledigen kann und sich dabei stetig weiterentwickelt, ist allerdings nicht mehr weit. Ob es die sogenannte Super-KI, die den Menschen an Intelligenz übertrifft, jemals geben wird? Die Fachwelt geht fix davon aus.
Meistens wird von einigen Jahrzehnten ausgegangen, Zeit genug also, um auch die Sicherheitsmechanismen zu verbessern. Denn künstliche Intelligenz ist darauf ausgerichtet, Ziele zu erreichen. Aktuell besitzt sie dafür keinen moralischen Kompass, das wird etwa bei der vielkritisierten Gratis-Version von ChatGPT deutlich, die lieber Fakten und wissenschaftliche Studien erfindet, als auf eine Frage keine Antwort zu geben. Super-KI ohne Wertekatalog würde uns sogar austricksen und die fiktive Studie erzeugen, um ihr (Auskunfts-)Ziel zu erreichen, uns letztlich also in eine Scheinwelt befördern.
Künstliche Intelligenz in der Berufswelt
Doch wie gesagt, so weit sind wir noch lange nicht, es ist also auch zu früh für Schreckensszenarien. Stattdessen gilt es, die Möglichkeiten der schwachen KI zu nutzen, um Unternehmen und Unternehmern das Leben leichter zu machen. Ansatzpunkte dafür gibt es schon jetzt, vor allem im administrativen Bereich:
- Automatisierung von Verwaltungsaufgaben wie Dateneingabe, Datenbankpflege und Terminplanung
- Optimierung der Buchhaltung durch Datenanalyse und Reportings
- Vereinfachung des Kundensupports durch Chatbots und virtuelle Assistenten
Umgekehrt besteht nur in wenigen Branchen die Gefahr, dass KI-Tools menschliche Arbeitskräfte ersetzen. Am ehesten ist das in der Verwaltung denkbar, denn selbst Industrieroboter brauchen aus rechtlichen Gründen menschliche Aufsichtspersonen. Und in Branchen, in denen Handarbeit und der persönliche Kontakt mit Kunden notwendig ist – man denke nur an das gesamte Dienstleistungsgewerbe, den Handel und das Handwerk – ist der Mensch ohnehin nicht ersetzbar.
Gefahren ernstnehmen, Chancen nutzen
Das bedeutet nicht, dass künstliche Intelligenz in ihrer jetzigen, recht einfachen Form keine Schattenseiten hat. ChatGPT haben wir schon angesprochen, doch auch täuschend echt manipulierte Fotos und Videos sollten die Alarmglocken läuten lassen. Außerdem sind viele Fragen in Bezug auf Datenschutz und Urheberrecht ungeklärt. All das sollte Betriebe aber nicht davon abhalten, KI-Anwendungen zu nutzen, um den Fachkräftemangel auszugleichen, Geld zu sparen und letztlich effizienter zu wirtschaften.
Apropos: Es gibt noch eine Möglichkeit, effizienter zu wirtschaften. Sie heißt Factoring. Kennen Sie nicht? Oder kennen Sie schon, haben den passenden Partner aber noch nicht gefunden? In beiden Fällen sollten Sie die TEBA Kreditbank näher kennenlernen.