Kriminalität beschränkt sich längst nicht mehr nur auf die reale Welt. Auch in der virtuellen Welt werden Unternehmen immer öfter zu Opfern von Hacker-Angriffen und Datenmissbrauch. So haben allein in Deutschland im Jahr 2021 rund 46 % der Unternehmen schon einmal eine Cyber-Attacke erlebt, was einen Gesamtschaden von etwa 223 Milliarden Euro zur Folge hatte (Statista, 2022). Doch was hat es mit dieser „modernen“ Art von Straffälligkeit auf sich? Und wie können Sie sich und Ihren Betrieb am besten davor schützen? Wir klären Sie über Cybersecurity auf.
Was versteht man unter Cybersecurity?
Cybersecurity (zu deutsch Netzsicherheit) beschäftigt sich mit Schutzmaßnahmen rund um digitale Geräte wie Computer, Server, Mobilgeräte und andere elektronische Systeme. Unbefugte Angriffe von außen sollen abgewehrt und Daten gesichert werden. Dies mittels Software, Hardware oder direkten Dienstleistungen von Spezialisten. Bei den Daten handelt es sich sowohl um betriebliche als auch um persönliche, wie etwa der Mitarbeiter und Endkunden.
Welche Gründe gibt es für die erhöhte Kriminalität im Netz?
Der Ruf nach Cybersecurity wird immer lauter. Schließlich hat die Corona-Pandemie und das vermehrte Remote Working zu einem rasanten Anstieg der Cyber-Kriminalität geführt. Warum? Weil Personen, die von zuhause aus arbeiten nur in den seltensten Fällen über die gleichen Schutz- und Abwehrmaßnahmen verfügen wie am Arbeitsplatz. Und auch der Einsatz von Cloud-Lösungen und der Einbezug persönlicher Endgeräte in der Arbeit bieten immer mehr Angriffspunkte für kriminelle Bedrohungen. Und die Herausforderung dabei: Cyberkriminalität ist vielseitig. Ob Virus, Trojaner oder Ransomware (Daten eines Nutzers werden extern blockiert und sogar gelöscht) – sie alle können über Mail oder Downloads verbreitet werden und dabei einen erheblichen Schaden anrichten.
Mittelständische Unternehmen als Zielscheibe
Großkonzerne und weltweit führende Unternehmen sind häufig die Zielscheibe von Cyber-Attacken, da sie finanziell lukrativ und von öffentlichem Interesse sind. Aber auch mittelständische Unternehmen – wie Handwerksbetriebe – bieten Angriffsfläche für Cyber-Angriffe. Veraltete Systeme, kaum integrierte Sicherheitsstandards, Digitalisierung des Betriebes und auch immer wieder menschliche Unachtsamkeit führen nicht selten zu schwerwiegenden Folgen, wie uns diese zwei Beispiele zeigen:
Beispiel 1: Angriff auf die Verwaltung Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Die Hacker-Gruppe „pay or grief“ (dt. zahle oder leide) wollte von der Verwaltung im Jahr 2021 mithilfe verschlüsselter Daten rund eine halbe Million an Kryptowährung erpressen. Die Verwaltung ging nicht auf die Forderungen ein und musste stattdessen alle IT-Systeme herunterfahren. Rund 63 Gigabyte an Daten wurden von „pay or grief“ erbeutet. Diese Daten umfassten unter anderem private Information zu Mitgliedern der Verwaltungseinheit.
Beispiel 2: Hackerangriff auf deutsches Abfertigungsunternehmen AHS
Auch der Abfertigungsdienstleister AHS wurde erst vor wenigen Monaten (17. April 2022) Opfer von Datenmissbrauch und unerlaubten Datenzugriffen. Interne Systeme wurden völlig lahmgelegt und auf Geschäftsführerdaten und andere Dokumente illegal zugegriffen. Es wird von Erpressung ausgegangen.
5 Tipps für mehr Sicherheit im Netz
Cybersecurity wird mittlerweile von vielen Organisationen, Regierungen und unabhängigen Unternehmen angeboten. Doch es gibt noch weitere Tipps, mit denen Sie für mehr Sicherheit auf Ihren digitalen Geräten sorgen können:
Tipp 1: Aktualisieren Sie Software und Betriebssystem
Halten Sie Ihre Software stets up to date. Somit profitieren Sie von aktuellen Korrekturen der Software-Hersteller, wenn es Lücken, Defizite oder gar Fehler in Betriebssystemen und Programmen gibt.
Tipp 2: Nutzen Sie Antiviren-Software und Virenscanner
Virenscanner sind Programme, die Ihren Computer nach – wie der Name schon sagt – Viren durchsucht, diese abwehrt und dafür sorgt, dass sich diese nicht auf dem System ausbreiten. Installieren Sie daher eine professionelle Antiviren-Software und halten Sie auch diese immer aktuell.
Tipp 3: Verwenden Sie sichere und unterschiedliche Passwörter
Die Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Zeichen erschwert die schnelle Entschlüsselung. Zudem raten wir Ihnen, Ihr Passwort mehrmals jährlich zu wechseln. Und dies selbstverständlich nicht handschriftlich neben Ihren Endgeräten liegen zu lassen.
Tipp 4: Öffnen Sie keine E-Mail-Anhänge oder Links in E-Mails von unbekannten Absendern
Meist können diese Anhänge mit Trojanern oder anderen Viren versehen sein. Einmal heruntergeladen, ist es fast unmöglich diese von Ihrem Computer zu entfernen. Und auch Links in E-Mails, sind eine oft genutzte Methode, um Malware auf fremde Computer zu spielen. Achten Sie dabei auf den Absender und prüfen Sie dessen Glaubwürdigkeit.
Tipp 5: Vermeiden Sie ungesicherte WLAN-Netzwerke
Besonders an öffentlichen Plätzen sind gerne Hacker am Werk. Diese schleusen sich zwischen die Verbindung Ihres Endgerätes und dem öffentlichen Netz ein. So können sie den Datenaustausch und Informationsfluss von Ihnen abfangen und missbrauchen. Vermeiden Sie daher unbedingt ungesicherte WLAN-Netzwerke.
Cybersecurity als wichtiger Bestandteil des Betriebs
Das Leben verlagert sich immer weiter in die digitale Welt. Und je vernetzter die moderne Welt wird, desto mehr muss auch in Datensicherung investiert werden. Das bekommen auch immer öfter klein- und mittelständische Unternehmen zu spüren. Durch bedachtes und überlegtes Handeln kann jedoch jeder die Basis für einen sicheren Auftritt im World Wide Web bereiten. Wenn zusätzliche Investitionen in Schutzmaßnahmen zu teuer sind, bieten wir – die TEBA Kreditbank – mit unserem Factoring-Angebot Ihnen dafür die nötigen finanziellen Mittel. So steht einer sicheren virtuellen Umgebung nichts mehr im Wege.