Man liest in Medien oftmals über das Rating von Staaten. Gemeint ist die Kreditwürdigkeit, die professionelle Rating-Agenturen als Buchstabenfolge darstellen: AAA bedeutet praktisch kein Ausfallrisiko, während bei B- und C-Bewertungen die Zahlungsunfähigkeit kurz bevorsteht oder schon eingetreten ist. Ganz ähnlich arbeiten Banken, wenn es um die Beurteilung von Firmen geht. Für uns Grund genug, Sie in die Rating-Welt einzuführen und darzustellen, warum Factoring bei der Einstufung eines Unternehmens ein entscheidender Faktor sein kann.
Zunächst jedoch zur Frage: Warum ist das Rating überhaupt wichtig? Nun, Banken sind Wirtschaftsunternehmen und Kredite ein gewinnbringendes Investment. Das Geschäft funktioniert aus Sicht des Kreditgebers aber nur, wenn er das Geld (samt Zinsen) zurückerhält, deshalb wird der Kunde geprüft. Bestehen Zweifel an der Zahlungsfähigkeit, wird entweder gar kein Kredit vergeben oder nur mit hohen Sicherheitsauflagen. Damit nicht genug: Auch potenzielle Geschäftspartner informieren sich im Vorfeld einer Zusammenarbeit oft über die Bonität eines Unternehmens.
Subjektive und objektive Kriterien
Das ist durchaus problematisch, wenngleich der Rating-Prozess im Grunde standardisiert ist. Neben Zahlen und Fakten kommen subjektive Kriterien, beispielsweise die Kompetenz des Managements, zum Tragen. Risikofaktoren sind die Abhängigkeit von einzelnen großen Kunden oder Lieferanten sowie mögliche Forderungsausfälle. Zur Beurteilung werden neben Kennzahlen auch Gespräche mit Mitarbeitern und Partnern und sogar externe Quellen wie Zeitungsberichte herangezogen. Selbst Betriebsbesichtigungen finden manchmal statt und fließen in das Rating ein.
Daneben gibt es daneben auch objektive Kennzahlen, etwa Bilanzen, Eigenkapitalquote, Liquidität, Schuldentilgungsdauer, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Steuer- und Versicherungsunterlagen. Auskünfte, wie das Rating letztlich zustande gekommen ist und welche Faktoren wie gewichtet wurden, erteilen die Banken nur selten und wenn, dann wenig detailverliebt.
Rating mit Factoring optimieren
Ohne diese Informationen ist es schwierig, das eigene Rating zu optimieren, aber nicht unmöglich. Ein bewährtes Instrument zur Verbesserung der Kreditwürdigkeit ist Factoring, weil hier an mehreren relevanten Stellschrauben gedreht wird.
Stellschraube 1: Eigenkapital
Beim Banken-Rating werden Unternehmen besser beurteilt, die ein Polster aufgebaut haben und die Geldmittel für Investitionen zumindest zum Teil selbst aufbringen können. Mehr noch: Eine hohe Eigenkapitalquote reduziert die Abhängigkeit von den Debitoren. Zwar ist Eigenkapital keine Garantie für eine positive Rating-Beurteilung, jedoch ist ein hohes Rating ohne Eigenkapital kaum erreichbar.
Factoring verbessert die Eigenkapitalquote, weil lange Zahlungsziele damit passé sind. Factoring-Unternehmen begleichen offene Forderungen innerhalb weniger Werktage, die Forderungen werden somit rasch zu real existierenden Mitteln, mit denen eigene Verbindlichkeiten beglichen werden können. Die Bilanz wird verkürzt und der prozentuale Anteil des Eigenkapitals erhöht. Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen, die oft unter einer geringen Eigenkapitalquote leiden, kann Factoring so zum wahren Rating-Booster werden.
Stellschraube 2: Forderungsausfälle
Solange Forderungen von Kunden nicht beglichen worden sind, besteht immer die Gefahr eines Zahlungsausfalls. Diese Gefahr wird beim Banken-Rating berücksichtigt – und durch Factoring getilgt. Ein Factoring-Partner überweist nämlich nicht nur innerhalb kurzer Zeit die Forderungssumme, er übernimmt auch die weitere Zahlungsabwicklung mit dem Kunden und das Risiko eines Forderungsausfalls.
Stellschraube 3: Liquidität
Indem ein Unternehmen offene Forderungen an einen Finanzdienstleister weitergibt, schafft es Planungssicherheit und dauerhafte Liquidität. Der Factoring-Kunde hat die Gewissheit, dass Rechnungen rasch beglichen werden und ihm stets ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Die kann er zum Beispiel nutzen, um Vorlieferanten rasch zu bezahlen und etwaige Skonti zu nutzen. Liquidität ist aber selbstverständlich auch wichtig, um Kredite abzubezahlen und wird von Banken und Rating-Agenturen entsprechend positiv bewertet.
Banken sind aufgrund der Vereinbarungen Basel II und Basel III verpflichtet, vor der Kreditvergabe ein Kundenrating zu erstellen. Die höhere Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls bei schlechten Ratings wird von den Kreditinstituten mit höheren Zinssätzen kompensiert, da es sich aus ihrer Sicht um Risikoinvestitionen handelt. Der Umkehrschluss für Unternehmen: Wer die Kreditwürdigkeit mit Factoring erhöht, spart bares Geld!
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