Die deutsche Wirtschaft hat ein Nachwuchsproblem: Im Juni 2023 zählte die Bundesagentur für Arbeit etwa 256.000 unbesetzte Ausbildungsstellen. Besonders angespannt ist die Situation im Handel und Baugewerbe. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer hielt fest, dass Betriebe mittlerweile junge Menschen umwerben müssen, nicht mehr umgekehrt. Doch was ist der Jugend bei der Wahl des Arbeitgebers wichtig? In diesem Blogbeitrag liefern wir einige Antworten und fünf ganz konkrete Tipps.
Das Image der Lehre verbessern
Ein erster Schritt muss jenseits der Betriebe, auf der Ebene von Politik und Interessenverbänden, passieren. Das Image der Lehre gehört dringend aufpoliert! Denn das Bild von harter Arbeit, oft weit über 40 Stunden pro Woche, für einen vergleichsweise geringen Lohn hält sich hartnäckig.
Dabei lässt sich in vielen Lehrberufen mittlerweile sehr rasch gutes Geld verdienen. Die Tätigkeitsfelder sind abwechslungsreich, die Perspektiven rosig. Und mit der Möglichkeit eines berufsbegleitenden Studiums oder auch der Kombination von Lehre und Abitur ist die Wahl des Berufswegs nicht einmal mehr eine Entweder-oder-Entscheidung.
Fünf Tipps für das Azubi-Recruiting
Doch kommen wir auf die Betriebsebene und zu fünf konkrete Tipps, mit denen Sie dafür sorgen können, dass Azubis gerade IHR Unternehmen als Top-Arbeitgeber empfinden. Drei dieser Tipps beziehen sich auf die Recruiting-Phase, die letzten beiden auf die Bindung der jungen Kollegen an den Betrieb.
1. Ausbildungsmarketing
Einst ging es beim Marketing ausschließlich darum, Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben und den Absatz zu steigern. Irgendwann entdeckte man das Unternehmensimage als Marketingziel, noch viel später Employer Branding, also die Positionierung am Arbeitsmarkt, um Beschäftigte zu finden und zu binden.
Als Unterkategorie des Employer Brandings hat sich nun das Ausbildungsmarketing herausgebildet, also die gezielte Ansprache von Auszubildenden. Das Instrumentarium reicht vom Erstkontakt an Schulen über die Social-Media-Präsenz (Jugendliche müssen in ihren sozialen Medien abgeholt werden, also vor allem auf TikTok und Instagram) bis zu Schnupperangeboten. Das übergeordnete Ziel ist, die Aufmerksamkeit der jungen Menschen zu gewinnen.
2. Sicherheit
Viele Neuankömmlinge am Arbeitsmarkt sind Idealisten, die sich entfalten und ihre Talente zeigen wollen, gleichzeitig ein höchstmögliches Maß an Flexibilität anstreben und im kleinen Rahmen die Welt verbessern möchten. Es gibt aber ein Bedürfnis, das Arbeitnehmer jeden Alters verbindet: Sicherheit.
Es geht hier vor allem um die wirtschaftliche Stabilität der Firma, denn sie bedeutet einen sicheren Arbeitsplatz, ein sicheres Einkommen und auch die Sicherheit, dass sich Auftragslage und Personalstand die Waage halten. Herstellen kann man dies als Unternehmer zum Beispiel mit Factoring, einer innovativen Finanzierungsmethode, die mehr Eigenkapital und stete Liquidität sicherstellt.
3. Benefits
Dass sich ein Betrieb in ruhigen ökonomischen Gewässern bewegt, ist die Basis, um Azubis anzulocken. Diese Grundvoraussetzung erfüllen aber viele Unternehmen, man muss sich also weiter differenzieren. Das gelingt mit attraktiven Goodies: Gleitzeit, Homeoffice (natürlich je nach Berufsfeld), hochwertiger Verpflegung in einer Werkskantine oder Fortbildungsangeboten. Natürlich kosten Benefits zum Teil Geld. Aber mit Factoring hat man dieses und kann es hier gut investieren.
4. Aufgaben
Auszubildende sollten im Arbeitsalltag weder über- noch unterfordert werden. Es geht um sinnvolle und bewältigbare Aufgaben. Vor allem bedeutet das, die Neulinge in den Betrieb zu integrieren und ihnen im Rahmen ihrer Ausbildung konkrete Tätigkeiten anzuvertrauen. Ältere Kollegen sollten den jungen beratend zur Seite stehen, sie aber nicht zu Statisten degradieren.
Wichtig ist außerdem, kein 08/15-Ausbildungsprogramm zu implementieren, sondern auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Es gibt Teenager, die schon sehr reif sind, und andere, die noch etwas mehr Führung brauchen. Auf beides muss man sich einstellen.
5. Wertschätzung
Last, but not least spielt das Betriebsklima eine wichtige Rolle. Ein wertschätzender Umgang im Team und konstruktives Feedback sind gerade für Neulinge in der Berufswelt, die sich hier noch zurechtfinden müssen, wohltuende Erfahrungen. Es sollte eine Unternehmenskultur gelebt werden, die es gerade Lehrlingen erlaubt, auch mal Fehler zu machen und daraus zu lernen. „Trial and Error“, wie es neudeutsch heißt.
Jugendliche sind auch nur Menschen
Insgesamt merkt man: Jugendliche sind auch nur Menschen und haben keine ungewöhnlichen Ansprüche an die Arbeitswelt. Sie wollen sich in einem sicheren Umfeld entfalten und weiterentwickeln. Es ist die Aufgabe der Betriebe, dieses Umfeld zu schaffen.
Natürlich ist das mit Aufwand verbunden, aber es lohnt sich. Denn die Azubis sind untereinander gut vernetzt – hat ein Unternehmen in dieser „Bubble“ mal ein gutes Image, steigt die Bewerber-Zahl spürbar an. Probieren Sie es einfach aus und schaffen Sie mit dem Factoring der TEBA Kreditbank die wirtschaftliche Basis für Ihre Ausbildungsoffensive.