Das Schlagwort New Work beschreibt eine neue Arbeitswelt, in der sich die Prioritäten der Beschäftigten und damit die Anforderungen an die Arbeitgeber ändern. Doch was genau steckt dahinter? Ist New Work das Allheilmittel gegen den Fachkräftemangel? Und wie gut ist das Prinzip in unterschiedlichen Branchen umsetzbar? Wir haben nachgeforscht.
WAS IST NEW WORK?
Der Begriff New Work wurde vom österreichisch-amerikanischen Philosophen Frithjof Bergmann bereits Anfang der 1980er-Jahre geprägt. Die Grundidee: Wer bei der Arbeit glücklich ist, ist auch produktiv. Doch erst 2019 formulierte der deutsche Arbeitspsychologe Markus Väth mit der New-Work-Charta fünf konkrete Glücksprinzipien:
- Freiheit
- Selbstverantwortung
- Sinn
- Entwicklung
- Soziale Verantwortung
Etwas konkreter formuliert geht es zum Beispiel um flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorte. Schlagworte in diesem Zusammenhang sind Homeoffice, Remote Work, Teilzeitarbeit und Vier-Tage-Woche. Eine wichtige Rolle spielt auch Co-Working, also die Zusammenarbeit über Betriebsgrenzen hinweg. Und letztlich soll aus der Work-Life-Balance ein Work-Life-Blending werden, sodass Arbeit und Freizeit nicht mehr getrennt werden, sondern ineinander übergehen.
NEUE ARBEIT AM NEUEN ARBEITSMARKT
Wozu das alles? Nun, der Arbeitsmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Lange hatten Unternehmer die Qual der Mitarbeiter-Wahl, doch die Babyboomer-Generation verabschiedet sich nun in den Ruhestand. Geburtenschwächere Jahrgänge rücken nach und können diese Lücke nicht füllen, sodass in Deutschland laut aktuellen Studien bis 2030 zwei Millionen Fachkräfte fehlen werden. Unternehmen tun so gesehen gut daran, auf die Wünsche der verbleibenden Arbeitenden einzugehen.
Diese Wünsche decken sich in weiten Teilen mit den New-Work-Prinzipien, wie in vielen Umfragen festgestellt wurde. Speziell bei der jungen Generation stehen nicht mehr Karriere und Prestige im Vordergrund, sondern Selbstverwirklichung, flache Hierarchien und die Vereinbarkeit von Job, Freizeit und Familie. Darüber hinaus liefert New Work wertvolle Ansatzpunkte, den Personalbedarf zu lindern. Glückliche Mitarbeiter sind nämlich loyale Mitarbeiter.
NEW WORK IM BRANCHEN-CHECK
Doch klarerweise lassen sich die New-Work-Prinzipien nicht in jeder Branche gleich gut umsetzen. Wir nehmen drei Wirtschaftszweige genauer unter die Lupe.
- Handel
Der Online-Handel findet schon jetzt in erster Linie über den Austausch von Endverbrauchern und Künstlicher Intelligenz statt. Im stationären Handel dagegen stehen immer großzügigere Öffnungszeiten und die gleichzeitige Personalmisere einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten im Weg, Teilzeitarbeit ist dennoch sehr häufig. - Handwerk
Wir haben in einem anderen Blog-Beitrag zum Thema New Work bereits festgestellt: Trotz der fortschreitenden Digitalisierung wird das Handwerk in absehbarer Zukunft nicht ohne Menschen auskommen. Es wird daher weiterhin Mitarbeiter vor Ort brauchen, insbesondere bei der Umsetzung von Projekten. Planung, Beratung und administrative Nebentätigkeiten sind dagegen auch im virtuellen Raum möglich. Bei den flexiblen Arbeitszeiten gibt es ebenfalls ein klares Jein. Oftmals muss man sich an Kundenbedürfnisse anpassen und manchmal auch an Tageszeiten. Trotzdem haben viele Betriebe die Vier-Tage-Woche eingeführt. Co-Working ist speziell auf großen Baustellen gelebte Praxis, während die Vermischung von Arbeit und Freizeit dort wohl am allerwenigsten in Frage kommt. - Industrie
Das produzierende Gewerbe ist Vorreiter in puncto Digitalisierung. Man denke nur an die Autoindustrie, in der Roboter die meisten Fließbandarbeiten übernommen haben. Doch selbst dort, wo Künstliche Intelligenz am Werk ist, braucht es Menschen als Kontrolleure. Gegen eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten spricht trotzdem wenig, weil es in der Produktion meist ein Lieferdatum gibt, der Weg dorthin aber offen ist. Auch können Maschinen remote gesteuert werden, sodass man theoretisch nicht immer vor Ort sein muss. Entstehende Kosten durch stillstehende Maschinen und Produktionen, die individuell sehr unterschiedlich sein können, wäre ein Gegenargument. Kurzum: Die Industrie erfüllt dennoch viele Voraussetzungen für New Work.
MAN MUSS SICH DEN WANDEL LEISTEN KÖNNEN
Hier gilt aber wie in allen anderen Sparten, dass man sich New Work leisten können muss. Denn für flexible Arbeitszeiten und -orte, Co-Working und Work-Life-Blending bestehen hohe Anforderungen an Technik und Infrastruktur. Die Investitionen können nur mit freien finanziellen Mitteln bewältigt werden.
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