Seit knapp einem Vierteljahrhundert ist Brigitte Schweiger ein Teil des TEBA-Teams. Ursprünglich Kreditsachbearbeiterin und später Zweigstellenleiterin, kümmert sie sich seit nunmehr zwölf Jahren im Außendienst um Neu- und Bestandskunden im Gebiet zwischen Regensburg und Passau. Wir haben die ausgewiesene Factoring-Expertin zum Blog-Interview gebeten.
Frau Schweiger, der Job einer Regionalberaterin ist sicher sehr abwechslungsreich. Wie sieht ihr Arbeitstag typischerweise aus?
Den typischen Arbeitstag gibt es nicht. Jeder Tag ist komplett anders, abhängig davon, wann ich wo welche Termine habe. Aber jeder Tag ist auch sehr spannend. Man trifft viele Menschen und lernt immer wieder neue Branchen kennen – manchmal auch Branchen, bei denen man vorher gar nicht wusste, dass es sie gibt. Dazwischen kümmere ich mich um Office-Aufgaben, Besuchsberichte zum Beispiel oder Meetings mit Kolleginnen und Kollegen.
Finden Ihre Termine seit Corona verstärkt online statt?
Die internen schon. Wenn es um Neukunden geht, bin ich aber fast immer vor Ort. Das ist einerseits den Firmen wichtig, weil sie mich und unsere Dienstleistung im persönlichen Gespräch kennenlernen wollen. Andererseits hilft es auch mir, die potenziellen Kunden und die Menschen dahinter kennenzulernen. Jede Person tickt ein wenig anders, wenn man mit jemandem persönlich spricht, lernt aber recht schnell seine Interessen und Bedürfnisse kennen. Und man kann sich auch ein besseres Bild vom Unternehmen machen.
Der Factoring-Markt in Deutschland wächst rasant. Muss man Ihre Dienstleistung trotzdem noch begreiflich machen?
Durchaus, denn viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben noch immer falsche Vorstellungen von Factoring. Nach zwölf Jahren in der Beratung kann ich Factoring allerdings so einfach und verständlich erklären, dass die Vorteile rasch deutlich werden.
Wie würden Sie es uns erklären?
Factoring heißt, dass wir Ausgangsrechnungen von Firmen ankaufen und ihnen sofortige Liquidität zur Verfügung stellen, indem wir die Forderungen innerhalb von drei Werktagen begleichen. Das bringt Planungssicherheit und bessere Kalkulationsmöglichkeiten. Wir übernehmen außerdem das komplette Forderungsmanagement und auch das Ausfallrisiko, damit sich die Unternehmen voll auf ihre eigentliche Geschäftstätigkeit konzentrieren können. Und nicht zuletzt prüfen wir die Debitoren im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Situation und schaffen die Möglichkeit, das Kunden-Portfolio zu optimieren.
Eigentlich ist das System, das hinter Factoring steckt, recht einfach, zumal es sich um ein einheitliches Dienstleistungsangebot handelt. Dieses Angebot ist für jeden Interessenten gleich und funktioniert unabhängig von der Unternehmensgröße und der Branche, man braucht dafür also kein tiefergehendes Finanzwissen. Das ist natürlich besser als ein kompliziertes Finanzierungsmodell mit mehreren Untervarianten.
Und worin bestehen die falschen Vorstellungen, die Sie erwähnt haben?
Viele Gesprächspartner fürchten, dass es Debitoren verärgert, wenn ihre Rechnungen von einem Factoring-Partner übernommen werden. Das entspricht nicht meiner beruflichen Erfahrung, zumal die TEBA stilles Factoring betreibt – es ändert sich also nur die Bankverbindung. Im Mahnwesen haben unsere Kunden weiterhin ein Mitspracherecht: Wenn es zu Zahlungsverzögerungen kommt, stimmen wir uns immer eng ab.
Kommt es in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage öfter zu Zahlungsverzögerungen als früher?
Insgesamt funktioniert es nach wie vor gut. Aber die Zahlungsmoral ist sicher etwas schlechter geworden. Umso wichtiger ist es aus meiner Sicht, einen verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben.
Sicher auch ein gutes Argument in der Neukunden-Akquise?
Eine Akquise braucht es kaum noch. Immer mehr Firmeninhaber interessieren sich für unser Finanzierungssystem und melden sich von sich aus – die direkten Anfragen sind deutlich mehr geworden. Ganz oft kommt dabei der Satz: Hätte ich früher gewusst, dass es Factoring gibt, hätte ich es schon längst in Anspruch genommen.
Ihnen wird also auch in Zukunft nicht langweilig werden.
Davon gehe ich aus. Es gibt kaum noch Branchen, für die unser Produkt nicht geeignet ist. Als Beispiele fallen mir nur noch der Handel mit verderblicher Ware und Bauträger ein, die ihre Aufträge mit Subunternehmern abwickeln. Wir entwickeln unser Angebot nach wie vor weiter. Deshalb und weil sich die Gesamtwirtschaft nicht von heute auf morgen erholen wird, bleibt Factoring sicher ein spannendes und zukunftsweisendes Thema.