Immer mehr Unternehmen setzen auf Factoring – 2022 zählte die Branche in Deutschland insgesamt bereits über 100.000 Kunden. Doch was macht diese Finanzierungsform so reizvoll? Ein Argument, das Finanzdienstleister stets anführen, ist das bessere Rating. Klingt gut, oder? Doch wir wollten es genau wissen und gehen der Frage auf den Grund, was dieses „Rating“ überhaupt genau ist, wie es zustande kommt und wie man von einem besseren Rating konkret profitiert.
WER VERGIBT DIE „BONITÄTSNOTEN“?
Ratings geben – einfach gesagt – die Fähigkeit eines Schuldners an, seinen finanziellen Verbindlichkeiten nachzukommen. Sie werden für Staaten vergeben, hier von professionellen Rating-Agenturen in Form externer Ratings, aber auch für Firmen. In diesem Fall nehmen Banken meist ein internes Rating vor und stufen die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens ein.
Eine allgemeingültige Notenskala für das Rating gibt es nicht. Die bekanntesten Agenturen Moody’s, Fitch und Standard & Poor’s verwenden allerdings ähnliche, auf Buchstaben basierende Systeme. Mit dem Begriff AAA, übrigens das aktuelle Rating von Deutschland, verbinden daher auch Rating-Neulinge eine hohe Bonität.
Bei den B-Klassifizierungen beginnen die spekulativen Anlagen, im C-Bereich ist fast fix mit Zahlungsausfällen zu rechnen. Auch Banken verwenden diese oder ähnliche Skalen zur Beurteilung von Kunden. In der untersten Kategorie ist es praktisch aussichtslos, einen Kredit gewährt zu bekommen.
KRITERIEN: WAS GENAU BEURTEILT WIRD
Wie die Rating-Kategorien nicht normiert sind, so gibt es auch für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit keinen festgelegten Kriterienkatalog. Jeder Bank bleibt im Prinzip selbst überlassen, was sie untersucht und wie sie die Ergebnisse gewichtet. Weil am Ende aber immer die Frage der Zahlungsfähigkeit steht, lassen sich die meisten Kriterien recht klar festmachen.
Im Vordergrund stehen die harten Fakten, das Eigenkapital zum Beispiel, das für die Unternehmen ein finanzielles Polster und für die Banken sozusagen ein Ruhekissen ist. Für die meisten Unternehmen gilt eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent – Eigenkapital versus Gesamtkapital – als Zielgröße. Im unmittelbaren Zusammenhang damit steht der Verschuldungsgrad, also das Verhältnis von Eigenkapital und Fremdkapital.
Natürlich spielt auch die augenblickliche Situation und voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens eine Rolle: Umsatz, Gewinn, Rentabilität, Markt- und Wettbewerbssituation. Spätestens bei der Bewertung der Zukunftsaussichten des potenziellen Kreditnehmers kommen zudem softe Kriterien ins Spiel: die Kompetenz der Unternehmensführung und der Beschäftigten zum Beispiel oder das Vorhandensein von mittel- und langfristigen Strategien.
WO SICH RATING UND FACTORING TREFFEN
Aber was hat das alles mit Factoring zu tun? Zunächst: Das Übertragen offener Forderungen an einen Finanzdienstleister beinhaltet die rasche Zahlung dieser Forderungen durch den Factor und die Weitergabe des Debitorenmanagements. Oder aus Sicht der Hausbank: sichere Geldflüsse, sofortige Liquidität und kein Risiko von Zahlungsausfällen.
Warum Factoring außerdem die Eigenkapitalquote verbessert, haben wir bereits in einem früheren Blog-Beitrag dargelegt. Kurz zusammengefasst lautet die Antwort „Bilanzverkürzung“: Auf der Aktiva-Seite verschwinden offene Forderungen, auf der Passiva-Seite eigene Verbindlichkeiten, die mit den neuen liquiden Mitteln getilgt werden. Damit sinkt auch die Bilanzsumme, während das Eigenkapital unverändert bleibt.
WAS BRINGT EIN GUTES RATING?
Viele Unternehmer räumen dem Rating eine zu geringe Bedeutung ein. Sie glauben, dass ihr niedriges Rating branchenbedingt ist oder sich im Alltag nicht auswirkt. Doch das ist zu kurz gedacht, denn das Rating ist ein Gradmesser für die wirtschaftliche Situation eines Betriebs.
Nicht nur Banken, die Kreditvergaben davon abhängig machen, betrachten es daher ganz genau. Auch Lieferanten sind bei stabilen Partnern, die sie als zahlungssicher einstufen, eher geneigt, gute Konditionen zu gewähren. Und letztlich entscheiden sich auch Kunden lieber für ein gut situiertes Unternehmen als für einen Anbieter in einer schwierigen finanziellen Lage.
AUCH IHRE KUNDEN HABEN EIN RATING
Apropos Kunden: Auch sie haben ein Rating. Selbst Privatpersonen, wenngleich es hier schwierig ist, die notwendigen Informationen zu erlangen, in jedem Fall aber Firmen. Factoring-Partner wie die TEBA Kreditbank screenen Ihre Schuldner, bevor sie offene Forderungen übernehmen. Ein weiterer Vorteil dieser Finanzierungsform, schließlich wünschen auch Sie sich verlässliche Geschäftsbeziehungen und interessieren sich daher zurecht für die Kreditwürdigkeit Ihrer Kunden.