Winterpause oder nicht? Jahr für Jahr stellt sich auf Baustellen die gleiche Frage. Immer mehr Bauherrn greifen zum Rechenstift und kommen zu dem Schluss, dass eine Fortführung der Arbeiten die bessere (weil günstigere) Alternative ist. Das sind gute Nachrichten für Handwerker, deren Auftragsbücher auch in der kalten Jahreszeit voll bleiben. Allerdings muss man bei der Winterarbeit einige Sicherheitsregeln beachten und selbst dann ist nicht jedes Handwerk kältegeeignet. Wir haben uns angesehen, welche Tätigkeiten im Winter fortgeführt werden, wer eine Zwangspause einlegen muss – und was man während einer solchen Pause sonst noch tun kann.
Rechtliche Grundlagen: Wie muss man beim Baustopp vorgehen?
Rechtlich bedeuten Eis und Schnee nicht automatisch, dass Bauarbeiten gestoppt werden. Wenn ein solcher Baustopp unumgänglich ist, muss beim Bauherrn eine sogenannte Behinderungsanzeige eingebracht werden. Diese legt dar, warum die Pause eingelegt werden muss und wann mit einer Fortsetzung der Arbeiten zu rechnen ist. Handwerker müssen die Baustelle außerdem regelmäßig aufsuchen, um zu prüfen, ob und wann weitergearbeitet werden kann, und sie vor Frostschäden schützen.
Falls vertraglich nicht anders festgelegt, bleiben Fertigstellungsfristen trotz witterungsbedingter Arbeitsunterbrechung unverändert. Ausnahmen gibt es nur bei unvorhersehbaren beziehungsweise unplanbaren Ereignissen, beispielsweise einem Wintereinbruch im späten Frühjahr oder Sommer. Ansonsten empfiehlt es sich, zeitliche Puffer einzubauen und Arbeiten nach Möglichkeit vorzuziehen, die sich auch im Winter erledigen lassen. Ein guter Bauplan kann hier Wunder wirken.
Die Bedeutung der 5-Grad-Regel
Um zu beurteilen, ob ein Winterstopp angebracht ist oder nicht, ist die 5-Grad-Regel eine wichtige Kennzahl. Über dieser Grenze ist das Bauen unproblematisch. Darunter verändern sich bei einigen Materialien die chemischen Prozesse, sodass die sachgemäße Umsetzung des Projekts deutlich erschwert wird.
Ein grober Überblick: Haustüren und Fenster lassen sich praktisch immer einbauen, der Estrich kann ebenfalls jederzeit trocknen, und Innenausbauten sind – zumindest bei Flachdächern – ohnehin kein Problem. Anders sieht es etwa bei der Dämmung aus, weil Materialien wie Steinwolle extrem feuchtigkeitsempfindlich sind. Beton, Mörtel und Putz bestehen zum Teil aus Wasser und sind daher bei zu niedrigen Temperaturen nicht verwendbar.
Schutznahmen auf Winter-Baustellen
Dort, wo weitergebaut wird, muss man im Winter spezielle Schutzmaßnahmen ergreifen. Außenliegende Wege, Gerüste und Treppen müssen durch Schneeräumung und Streuung gesichert werden und aufgrund der kurzen Tage ist auf eine entsprechende Beleuchtung der Baustelle zu achten. Arbeitgeber sind außerdem verpflichtet, Arbeitnehmern kostenfrei eine geeignete Schutzausrüstung (zum Beispiel Sicherheitsschuhe und Handschuhe) zur Verfügung zu stellen.
Dächer und anderen gefährliche Stellen müssen gegebenenfalls zusätzlich gesichert werden. Allerdings stellt sich hier ohnehin die Frage, ob die Baufortsetzung bei Schnee- oder Eisglätte sinnvoll ist. Und nicht zuletzt müssen die Bauausführenden fertige Bauteile und nicht verarbeitete Materialien auf der Baustelle mit wasserfesten Folien abdecken, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Finanzielle Weichenstellungen und andere Alternativen
Man sieht also: Handwerker, die im auch im Winter handwerken wollen, müssen vieles beachten. Und selbst dann ist eine Baupause manchmal unumgänglich. In solchen Fällen empfiehlt es sich zum Beispiel, administrative Aufgaben zu erledigen, die man im Alltagsstress vor sich herschiebt. Man kann zum Beispiel die Buchhaltung auf Vordermann bringen, das Lager prüfen und Materialien nachkaufen oder Geräte warten. Auch ein kurzer Betriebsurlaub schadet nicht.
Am allerbesten ist es aber, die Zeit zu nutzen, um den eigenen Betrieb wirtschaftlich und finanziell zukunftsfit zu machen. Mit anderen Worten: Es ist die ideale Zeit, um sich über Factoring zu informieren. Nutzer dieser innovativen Dienstleistung haben mehr Eigenkapital und können der nächsten Winterpause am Bau gelassen entgegenblicken. Wie das funktioniert? Hier erfahren Sie mehr.